Zeitungsbericht
Umweltprojekte - Tag der offenen Tür
BNN Samstag, 04.05.2024: Nachhaltigkeit ist das große Thema
Schüler der Hans-Thoma-Schule präsentieren bei Tag der offenen Tür ihre Umwelt-Projekte
**Rastatt.** Stolz zeigt ein Schüler auf eine Phalanx von abgeschnittenen PET-Flaschen, die alle in Reih und Glied auf Schultischen stehen. „Das sind Pflanzenköpfe“, erklärt er stolz. „Die haben wir abgeschnitten und Erde hineingefüllt, da kann jetzt etwas wachsen.“ Er ist begeistert, zeigt noch die Namensschildchen auf den Boxen der Materialkisten der Kinder und sagt: „Das ist auch alles recycelt“.
Nachhaltigkeit ist seit diesem Schuljahr das Thema für die gesamte Hans-Thoma-Schule, die als eine von neun Ganztagesschulen für das Nachhaltigkeitsprojekt „Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)„ ausgewählt wurde. Bereits im Herbst hatte das Lehrerkollegium Schulungen bekommen, wie das erarbeitete Konzept umzusetzen ist.
Der Tag der offenen Tür war einer dieser Programmpunkte, bei dem auch die Eltern und Geschwisterkinder das Thema Nachhaltigkeit näher kennenlernen konnten. Bei den Schülerinnen und Schülern kommt es an, das ist leicht an der Begeisterung zu spüren, mit der sie gleich mehrmals hintereinander den mobilen Barfußpfad absolvieren, der am Tag der offenen Tür Premiere hatte.
In flachen Kästen, die auf Rollen stehen, haben die betreuenden Lehrerinnen so unterschiedliche Materialien wie Watte, Papierstreifen, Eicheln und Kastanien, Wasser, Hackschnitzel oder Luftpolsterfolie gepackt. Jedes einzelne Material löst unterschiedliche Reize unter den Fußsohlen aus: manches ist angenehm, anderes eher hart – die Kinder sind so angetan, dass sie es immer wieder versuchen.
Anstrengender ist es, mit einem Energiefahrrad durch die eigene Körperkraft Glühlampen zum Leuchten zu bringen. Selbst gestaltete Briefumschläge, ein aus Zeitungspapier und Eierkartons gebasteltes Mini-Gewächshaus für Kräutersamen oder Geldbeutel basteln mit den Eltern aus Tetra-Packs, für jedes Temperament war etwas dabei. In der Aula begrüßten farbenprächtige Gestalten aus vielerlei Müll die Gäste, die sich frei im Schulhaus bewegen konnten. Auch für die angehenden Erstklässler bot sich so eine entspannte Möglichkeit, das Schulhaus und die Lehrerinnen und Lehrer kennenzulernen, die die verschiedenen Stationen betreuten.
In verschiedenen Ausstellungen präsentierten die Schülerinnen und Schüler Arbeiten aus dem Kunstunterricht oder gaben mit kurzen Musikstücken Einblicke in die Arbeit der Geigen-AG. T-Shirt-Taschen, Sockenpuppen, Windlichter aus Marmeladengläsern oder Bildcollagen aus Kronkorken und PET-Flaschendeckeln, für alles hatte die Schulgemeinschaft Bastelangebote vorbereitet.
Mit dem Film „Liebesbrief an die Erde“ gab es Informationen, wie jeder bei sich anfangen kann, seinen ökologischen Fußabdruck kleiner zu machen. Und eines zeigte dieser „Tag der offenen Tür für Nachhaltigkeit“ ganz sicher: Die Kinder sind offen, lassen sich begeistern und entwickeln ein Bewusstsein dafür, alten und verbrauchten Dingen ein zweites Leben zu geben.
Mit Müll lässt sich auch Basketball spielen: Die Schülerinnen und Schüler wirken begeistert bei den Aktionen mit, die im Zuge des Projekts „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ erarbeitet wurden. Foto: Martina Holbein